Uraufführung des Musicals Das Molekül von William Ward Murta
Premiere am Freitag, 19. Mai 2017 im Stadttheater Bielefeld
Was ist Leben? Das fragt sich die Menschheit, seit es sie gibt. In den letzten 75 Jahren fanden einige von ihnen Antworten, die geradezu frappierende neue Wünsche und Fragen aufwerfen, etwa: Wie soll mein Kind aussehen? Im neuen Musical Das Molekül von William Ward Murta, dessen The Birds of Alfred Hitchcock dem Bielefelder Publikum noch gut im Ohr ist, treten Rosalind Franklin, Maurice Wilkins, Francis Crick und James Watson auf, während sie in London und Cambridge versuchen, dem Geheimnis der DNA auf die Spur zu kommen. Wir schreiben das Jahr 1951 und die vier müssen nicht nur mit vorsintflutlicher technischer Ausrüstung auskommen, die ihre Gesundheit angreift, sondern haben mit Mobbing, Misstrauen, Eifersucht und Betrug zu kämpfen. Doch ihre Vision beflügelt sie und der Konkurrenzdruck treibt sie voran. Das sensationelle Forschungsergebnis, die Doppelhelix, wurde für Murta, der Komponist und Texter in einer Person ist, zur reizvollen Formel für das ganze Stück. In die frühere ist eine spätere Handlung eingewoben, die Geschichte eines noch viel größeren Projekts, das um die Jahrtausendwende die Medien beherrschte: Die Berechnung des menschlichen Erbguts, im jahrelangen Wettbewerb zwischen einem staatlichen und einem privaten Forscherteam vorangetrieben, bis US-Präsident Bill Clinton im Frühjahr 2000 stolz verkünden konnte: »We did it!«.
Auch das musikalische Material, aus denen Murta in seinem unverwechselbaren Broadway-Stil Songs, Ensembles und Underscores komponierte, ist von der Doppelhelix inspiriert. Titel wie Es gibt noch mehr, Der klügste Kopf, Jedes Problem hat eine Lösung, Foto 51 oder Lukrative Möglichkeit beleuchten Menschen, für die »trockene« Wissenschaft eine Art Hochleistungssport ist, der sie zu Entscheidungen treibt, deren Folgen sie nicht übersehen, geschweige denn, verantworten können.
Darsteller und Kreativ-Team zeigen Kampf um Meilensteine der Wissenschaft
Was kann Wissenschaft – Wohin führt das die Menschheit
Ein überaus prominentes Darsteller-Sextett ist angetreten, um den über 25 Rollen des neuen Stücks Gestalt und Stimme zu verleihen: Carolin Soyka, Roberta Valentini, Alexander Franzen, Thomas Klotz, Carlos Rivas und Veit Schäfermeier haben am Theater Bielefeld zahlreiche Musical-Hauptrollen gespielt, ob in Jekyll & Hyde, Me & My Girl, The Scarlet Pimpernel, Chess, Company, The Birds of Alfred Hitchcock, City of Angels, Sunset Boulevard oder aktuell im Loft Die letzten fünf Jahre. Mit dabei sind auch der Bielefelder Opernchor und die Bielefelder Philharmoniker unter der Leitung des Komponisten William W. Murta. Auch für die Inszenierung ist mit Thomas Winter, Ulv Jakobsen (Bühne & Kostüme), Konrad Kästner (Video) und Frank Wöhrmann (Choreografie) ein bewährtes Team angetreten.
Was wie eine Science-Show beginnt, fokussiert in zwei Handlungssträngen, dass hinter komplexen Formeln und Ergebnissen immer fühlende Menschen stecken. Im musicaltypischen Happy-End schwingen – neben einer tragischen Fußnote – offene Fragen mit, wie »Was kann Wissenschaft erreichen?« und schließlich »Wohin führt das die Menschheit?«.
© Pressestelle Theater Bielefeld
Besetzung des Musicals Das Molekül
Rosalind Franklin / Claire Fraser /
Beatrice Bateson / Phoebe
(Phoebus Levene) / Carol Roberta Valentini
Odile Crick / Bernadine Healy /
Emma Darwin / Florence Durham / Alice Carolin Soyka
Francis Crick / Francis Collins / William
Bateson / Sir William Lawrence Bragg Veit Schäfermeier
James Watson / Jose Raul Rodriguez /
Charles Darwin / Carl Wilhelm von Nägeli /
Cecile Carlos Rivas
Maurice Wilkins / Mike Hunkapiller /
Gregor Mendel / Erwin Chargaff / Bob Alexander Franzen
Craig Venter / Linus Pauling Thomas Klotz